Ein Signal gegen WhatsApp-Datenmissbrauch

Ein Signal gegen WhatsApp-Datenmissbrauch

Nachrichten-Apps gibt es viele, aber welche kann/soll/darf man verwenden? Die Konsumenten treffen die Wahl und haben damit auch Einfluss.
Nachrichten-Apps gibt es viele, aber welche kann/soll/darf man verwenden? Die Konsumenten treffen die Wahl und haben damit auch Einfluss.

Fast alle nutzen WhatsApp. Und fast alle wissen, dass der Nachrichten-Dienst hinsichtlich Datenschutz fragwürdig ist. Alle, die sich mit der Umsetzung der DSGVO beschäftigen, wissen, dass es schwierig bis teilweise unmöglich ist, den Messenger rasch zu ersetzen. In Firmen ist die Argumentation schnell klar, doch was ist mit Vereinen oder Freundesgruppen. Kann man ohne WhatsApp auskommen?

Organisation und Kommunikation

Wir alle kennen Gruppen, die ohne die Organisation per WhatsApp mit schnellen Nachrichten, Abstimmungen und Austausch von Fotos und Dokumenten einfach nicht mehr existieren können. Die Schwierigkeit dabei, ohne WhatsApp auszukommen, liegt dabei an unserer schnelllebigen Zeit, in der wir vieles einfach gleich erledigen, kommunizieren und weiterleiten.

Die Organisation von Gruppen wäre also auch ohne WhatsApp möglich, doch sehr viel aufwändiger und daher blockieren viele den Ersatz des geliebten Tools. Vielerorts gibt es meist Einzelpersonen, die sich um einen Ersatz von WhatsApp bemühen, doch leider an der gewohnten Einfachheit oder den Kosten der Alternativen im Firmenumfeld scheitern.

Datenschutz und Familie

Aber warum ist das Thema Datenschutz bei WhatsApp seit der DSGVO ein Thema. Darüber haben wir auch schon berichtet. An sich geht es darum, dass WhatsApp - oder eigentlich der Facebook-Konzern, dem WhatsApp und entsprechend deren Nutzerdaten per Einwilligungsklick gehören - Kontaktdaten, die nichts mit dem Dienst zu tun haben im Hintergrund ohne einfach verständliche und aktive Zustimmung auf amerikanische Server übertragen werden. Dort werden diese Daten dann vielleicht verkauft, ausgewertet oder einfach für „schlechte Zeiten“ gehortet.

WhatsApp darf das per Gesetz nicht und hatte auch deswegen schon mehrere Anhörungen vor Gericht, aber auch vor der EU-Kommission. Mark Zuckerberg, Chef von Facebook, beteuerte dabei zwar Besserung, doch leider passiert hier beim beliebten Messengerdienst nichts dergleichen.

Da auch immer mehr Kinder WhatsApp nutzen und damit das Datenschutzproblem unser aller Familien und Privathaushalte betrifft, sollte sich jeder damit auseinander setzen. Nachrichten von Mädchen, die ihr auf Facebook gepostetes Bild auf einem T-Shirt wiederfinden, Kinderfotos, die per WhatsApp um die Welt gehen oder auch Firmendaten auf Privathandys, die durch WhatsApp in die falschen Hände gelangen. Leider gibt es da viele Beispiele für Datenschutzprobleme. Doch was kann ein Einzelner hier tun? Wie können Eltern ihre Kinder schützen? Was soll der Chef mit WhatsApp im Unternehmen tun?

Alle nutzen Messenger, doch den einen für alle zu finden ist schwierig.
Alle nutzen Messenger, doch den einen für alle zu finden ist schwierig.

Alternativen zu WhatsApp

Wir haben auch schon von Alternativen geschrieben, die es gibt. Ich stelle hier 2 davon ins Rampenlicht, weil es einfach eine Entscheidung braucht, was genutzt werden soll. Es gibt mittlerweile genügend Testberichte, in denen sich Experten darum bemühen, die technischen Hintergründe zu beleuchten. Da es schon immer mein Anliegen war, das Technische ins Menschliche zu übersetzen, verstehe ich auch, dass bei diesem Thema keine technische Lösung geben kann. Es geht um Organisatorisches, es geht um Benutzerverhalten und auch um die Kultur der Kommunikation - in Unternehmen und in Familien.

Wenn man eine Gruppe von Nutzern und deren Smartphones und Computer fest im Griff hat und darüber bestimmen kann, ist ein kostenpflichtiger Messenger die beste Wahl. Achtung dabei aber auf monatliche Modelle, wo man per User zahlt, da es dann rasch ins Geld gehen kann. Der Messenger Threema ist hier nicht nur eine günstige Variante, da nur einmalig ca. 3,50 € zu zahlen ist. Zusätzlich ist der Dienst aus der Schweiz ein sehr beständiger Partner, der sich auch in Geheimdienstkreisen und bei Sicherheitsexperten einen Namen gemacht hat. Man kann damit Fotos schicken, Sprachnotizen übertragen und natürlich auch die geliebten Gruppen anlegen. Wenn man die Kosten für Dienste bzw. der Handys im Griff hat und in einer abgegrenzten Gruppe kommuniziert werden kann, dann passt es. Achtung aber, wenn auch über diesen Personenkreis hinweg Datenaustausch stattfindet, ist das Thema sehr schnell wieder vom Tisch und es wird wieder nach einem Workaround gesucht.

Also ist es in Umgebungen, die spontan andere Kontakte einbeziehen wollen oder nicht jeder Kontakt eine Bezahlfunktion (auch nur für die 3,50 €) am Handy hat, sehr schnell vorbei mit einer sicheren Lösung. Also sucht man eine kostenlose Alternative. Hier hat sich Signal als gute Lösung mittlerweile etabliert und abgesehen davon, dass es auch Edward Snowden empfiehlt, wird es auch von vielen Securityexperten empfohlen, die solche Tools laufend testen. Der Vorteil liegt auf der Hand. Es ist ähnlich einfach zu nutzen wie WhatsApp, bietet alle Funktionen, die man von einem Messenger erwartet und es ist kostenlos. Somit kann man auch vom gegenüber leicht verlangen, dass er die App installiert, wenn man kommunizieren will. Da die Kontakte auch bei Signal unter den Geräte per Hashwert bzw. Ende-zu-Ende-verschlüsselt synchronisiert werden, aber eben ohne Beteiligung von Datenhändlern, kann man es auch ganz einfach mit Freunden teilen.

Eine weitere Alternative zu WhatsApp für Firmen, Vereine und kleine Teams, ist die Social Intranet-Lösung namens Bitrix. Die Server stehen in Frankfurt, man bekommt Support vom Hersteller, sogar, wenn man die kostenlose Version (bis 12 User) nutzt, und es kann noch viel mehr als man vermutet. Für Vereine ist es durch eine Filesharingplattform, den Chat (auch über Facebook Messenger oder Chat-Widget auf der eigenen Website anzubinden), eine CRM-Datenbank, sowie Kontakt/Kalender mit Outlook/Handy-Synchronisation eine echte Unterstützung - als bis zu 12 Vorstandsmitglieder + unzählige User/Mitglieder die als Kontakte auch Zugriff haben können bzw. per Chat kommunizieren können. Aber selbst wenn man nur den Messenger nutzt, ist das Tool zwar sehr umfangreich, aber eben vom Preis-Leistungs-Verhältnis her einfach optimal. Und wenn man wächst, lässt sich die Datenbank sogar am eigenen Server installieren. Wir beraten dazu gerne und machen gerne eine kostenlose Demo per Fernwartung, da wir die Software nun auch bei uns seit einigen Monaten nutzen.

Lösung: Ein Signal für mehr Datenschutz

Auch Signal und Threema sind als Desktopversion verfügbar.
Auch Signal und Threema sind als Desktopversion verfügbar.

Unterm Strich zählt das, was man umsetzen kann. Und damit ist man auch schon beim zentralen Punkt der IT-Security. Es geht um organisatorische Maßnahmen, um die technischen Maßnahmen zielgerichtet zu nutzen. Die technisch ideale Lösung, z.B Threema, bringt nichts, wenn es nicht alle Beteiligten nutzen können. Somit ist die Empfehlung für die breite Masse, also den Privatbereich und alle heterogenen Kommunikationsnetze, laut aktuellem Stand Signal - https://install.signal.org.

Setzt ein Signal für mehr Datenschutz! Nehmt einfach eine blaue Sprechblase statt einer grünen. Teilt den Link für die Installation so oft wie möglich und ladet eure Freunde über die App dazu ein. Man sichert dadurch nicht nur die Daten seiner Familie und ggf. auch seiner Firma, sondern setzt auch ein Zeichen bzw. Signal für mehr Datenschutz.

Und, wenn man dann noch in seine Statuszeile bei WhatsApp „Signal für mehr Datenschutz“ schreibt und WhatsApp deinstalliert, dann wird vielleicht auch mal WhatsApp/Facebook merken, dass man mit Daten seiner Kunden nicht so umgeht.

Also setzen wir gemeinsam ein Signal!